Gewicht 120 KG | BMI 40.1
Mein Partner begleitete mich zu dem Erstgespräch mit meinem Chirurgen. Ich bin froh darüber, dass mein Chirurg mir alles genau erklärte, denn einiges was er uns erzählte, war für uns beide etwas komplett Neues. Er erklärte, dass sich mein Übergewicht – genau wie das von den meisten Übergewichtigen – aus einer Kombination von A) einem gestörten Stoffwechsel (z. T. Genetik) und B) einer völlig falschen Ernährung in der heutigen Welt, zusammensetzt. Wir bekamen erklärt, wie der Stoffwechsel im Körper funktioniert und für was er alles zuständig ist. Zudem erklärte er uns, dass wir uns seit einigen hunderten von Jahren falsch ernähren. Man sei der Annahme, dass man Kohlenhydrate essen müsse, um Energie zu bekommen. Dabei sei die Leber das Organ, welches für Energie sorgt und Stoffe im Körper umwandelt. Faszinierend.
Nach den ganzen Erklärungen kam mein Chirurg zu einem Fazit: Sie benötigen eine Magenverkleinerungs-Operation. Ich finde gut, dass er mir erklärte, dass ich nicht «schuld» daran bin, dass ich übergewichtig bin. Nein, auch nicht «faul» oder «ich ernähre mich falsch». Es liegt an der Kombination und Adipositas ist nun mal eine Krankheit. Gegen diese Krankheit (stellen wir sie uns mal wie ein riesiger Drache vor) kämpfe ich nun seit bereits über acht Jahren mit einem winzigen Holzschwert. Unmöglich dagegen anzukommen. Doch wie kann mir eine Operation nun dabei helfen, den Drachen zu besiegen? Gar nicht so einfach. Durch die Operation habe ich letztendlich einfach bessere «Waffen» um gegen den Drachen anzukämpfen. Mir gefällt diese bildliche Veranschaulichung. Denn was viele etwas unterschätzen, ist dass nach einer Operation das Übergewicht nicht einfach von alleine "weg" geht. Man muss sich an die Vorgaben betreffend Ernährung (Menge, Art, Häufigkeit, etc.) halten, Sport treiben und die Nachsorgetermine einhalten. Dann steht einem langfristigen und gesundem Leben (fast) nichts im Wege.
Der Plan sieht für mich (aufgrund meines Alters und gesundheitlichen Zustandes) nun wie folgt aus: Wir sehen uns in ca. 3 Monaten nochmals. In dieser Zeit werde ich eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen, eine Magenspiegelung durchführen lassen und ein Gespräch mit einem/einer Psychologen/in führen. Mein Chirurg übergab mich nach dem Gespräch sodann an seine freundliche Assistentin, welche ab jetzt die Koordination übernimmt. Nachdem sie sich vorgestellt hat, händigte sie mir Unterlagen mit Informationen, Visitenkarten und einem Flyer für eine Adipositas Selbsthilfegruppe aus. Wie cool! Genau etwas für mich, um mich auch vor der Operation bereits mit anderen Menschen, welchen den gleichen Weg gehen oder gegangen sind, austauschen! Zudem gab sie mir auch gleich den ersten Termin für die Ernährungsberatung mit. Dieser soll zwei Stunden andauern, man darf also gespannt sein. Ich bin jedenfalls motiviert und freue mich.